Schmerzkiller aus der Apotheke
Zwickt das Gelenk, brummt der Kopf oder macht das Kreuz zu schaffen, helfen synthetische Wirkstoffe. Doch auch der Griff in die Naturapotheke lohnt. Tipps aus der Apotheke.
Voller Tatendrang bei Sonnenaufgang losjoggen. Im lauen Abendwind beherzt in die Pedale treten. Oder auf dem Bolzplatz sein ganzes Können unter Beweis stellen. Hobbysportler:innen lieben den Kick auf ganz unterschiedliche Weise. Doch ob ein geprelltes Knie, ein verstauchter Knöchel oder eine überlastete Sehne: Wehwehchen sind dann fast vorprogrammiert. Gut zu wissen, dass jetzt zum Beispiel eine Salbe mit Beinwellwurzel oder ein Umschlag mit diesem Pflanzenextrakt so sanft wie schnell für Linderung sorgt. Und das ist nur ein Beispiel von vielen für die Kraft der grünen Hausapotheke. Ob in Form von Tee, Tablette oder Schmerzsalbe: In die Liste der pflanzlichen Schmerzkiller reihen sich etliche Arzneipflanzen. So hilft etwa Arnika – äußerlich angewandt – gegen Prellungen und Muskel- wie Gelenkbeschwerden. Das durchblutungsfördernde und schmerzlindernde Capsaicin aus Cayennepfeffer und Chili heizt den Muskeln ein und lindert auch die Pein bei Gürtelrose. Von Zahnweh Geplagte schwören auf Gewürznelken. Bei Halsschmerzen wiederum setzen Erkältete auf Isländisch Moos oder Salbei. Bei Bauchkrämpfen lindert Tee mit Pfefferminze oder Kamille die Beschwerden. Und um Spannungskopfschmerzen die Stirn zu bieten, tupfen sich viele gerne Minzöl auf die Schläfen.
Der richtige Mix, noch mehr Wirkkraft
Andere setzen lieber gleich auf Chemie. Auch hier stehen verschiedene rezeptfreie Mittel zur Verfügung, die Schmerzen effektiv bekämpfen. Zu den gängigsten Wirkstoffen zählen die bereits erwähnte Acetylsalicylsäure (ASS) sowie Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen. Sie wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend, Paracetamol hilft gegen Fieber und Schmerzen. Ob Pflanzenmedizin oder im Labor hergestellte Arznei: Wirkstoffkombinationen, die sich gegenseitig ergänzen, erweisen sich in der Therapie häufig als besonders effektiv. Für Fans natürlicher Wirkstoffe, die etwas für ihre verspannte Nacken und Schultermuskulatur tun wollen: Hier können homöopathische Zubereitungen aus Blauem Eisenhut, Lavendelöl und Echtem Kampfer helfen. Tipp bei kleinen Wunden oder Verbrennungen: Das pharmazeutische Personal berät Sie gern zu Wund- und Brandgel, das unter anderem Brennnessel, Arnika, Lebensbaum, Ringelblume und Beinwell enthält. Auch bei synthetischen Wirkstoffen gibt es sinnvolle Kombinationspräparate: So erhalten Sie in der Apotheke Tabletten mit Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Coffein oder Paracetamol und Ibuprofen für die Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen.
Nur Arznei für akute Fälle
Wichtig ist, nicht regelmäßig zu Schmerzmitteln zu greifen. Lassen Sie sich in der Apotheke gezielt zu Wirkstoffen, Dosierung, Darreichungsformen und möglichen Risiken beraten. Denn auch als sanft geltende pflanzliche Zubereitungen können Nebenwirkungen haben oder sich nicht mit anderen Medikamenten vertragen, die Sie einnehmen. Auch tritt die Wirkung oft später ein als bei den chemisch-synthetischen Arzneistoffen. Für letztere gilt: ASS, Paracetamol oder Ibuprofen sind zwar wertvolle Therapiebausteine bei akuten Schmerzen. Nehmen Sie sie aber unbedingt nach folgender Faustregel ein: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Sonst besteht die Gefahr, dass Sie sich daran gewöhnen oder bestehende Kopfschmerzen noch verstärkt werden. Zeigen die Mittel nach drei Tagen Selbstmedikation nicht die gewünschte Wirkung, holen Sie sich Rat bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Auf diese Weise lässt sich verhindern, dass die Schmerzen chronisch werden.
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Tipps für besorgte Eltern
- Leidet der Nachwuchs unter Schmerzen oder Fieber, sind Ibuprofen und Paracetamol Mittel der Wahl.
- Speziell für Kinder gibt es die Wirkstoffe in altersgerechter Dosierung als Saft oder Zäpfchen. Da es aber aktuell häufig zu Lieferengpässen kommt, stellt das pharmazeutische Personal oft eigene Rezepturen her.
- Nicht in Eigenregie handeln! Den Kindern zuliebe immer erst in der kinderärztlichen Praxis oder in der Apotheke nachfragen.